Gedichte 1995

 

Vollmond

Die Nacht ist erfüllt vom kalten Feuer,
die schwarzen Schatten im silbrigen Licht
kriechen lautlos in Deine Gedanken,
machen Dich blind...

Das Kind tief in Dir, hörst Du sein Lachen?
stiehlt sich ungesehen nach vorn,
Neugierde besiegt alle Ängste und Sorgen,
wie nutzlos sie sind...

Du streifst durch die nächtlichen Straßen, rennst mit
den eisigen Flammen, klirrend zerspringt
der Spiegel um Dich, Dein Bild ist verloren,
die Wahrheit beginnt...

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Allein

Du lachst sehr viel, in Deinen Augen
scheint alle Fröhlichkeit der Welt
vereint zu sein.
Und all die Menschen, gierig saugen
sie an Deinem Glück, es scheint
Du bist allein.

Du hast viel Pech, es mag fast scheinen
als laste auf dem Glück ein Fluch.
Verborgen, fein,
wie Spinnenweben glänzend,
Deine Tränen, unsichtbares Leid.
Du bist allein.

Nimm meine Hand, in meinen Augen
ist alle Fröhlichkeit der Welt
nicht nötig, nein,
ich sehe tiefer, für mich taugen
all die tausend Perlen. Weine nur.
Wir sind allein.

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Dreieinigkeit

Freundschaft...

Wir verstehen einander.
Jeder von uns hat seine Fehler,
Schattenseiten, verdrängt und verborgen...
Wir wissen darum,
sehen im Dunkeln,
erkennen den Grund,
egal, wie tief er liegt.
Wir verstehen einander.

Vertrauen...

Wir vertrauen einander.
Jeder von uns ist verletzlich,
hat seine Schwachpunkte, alte Wunden...
Wir sind offen für einander,
trauen uns, die verletzlichen Stellen
freizulegen, trauen dem anderen,
daß er die alten Wunden heilt,
unsere Schwächen als ganz eigene
Stärken erkennt.
Wir vertrauen einander.

Liebe...

Wir lieben einander.
Jeder von uns sehnt sich
nach Wärme und Geborgenheit, etwas Zärtlichkeit...
Wir halten uns fest,
aneinander, miteinander,
geben uns Halt im Leben,
einen Sinn, ein Geheimnis,
unlösbar und doch in sich vollkommen.
Wir sind einander willkommen.
Wir lieben einander.

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Soldat

"Sind sie bereit?"
fragen sie ihn,
und der junge Mann salutiert,
seine stahlblauen Augen unverwandt
auf den Feind gerichtet.

"Feuer frei!" rufen sie,
und er legt an,
zielt und schießt.

Der Spiegel zerspringt in tausend Splitter,
und anerkennend blicken die Obersten
auf den perfekten Soldaten.

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Liebe ist...

Wenn ein Vogel fliegt,
von was wird er dann getragen?
Du kannst es nicht sehen,
nicht greifen,
er schwebt einfach so dahin,
scheinbar schwerelos.
Weiß der Vogel,
was ihn dort oben hält?

Wenn ein Mensch liebt...

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Am Strand

Der Mond strahlt milchig über fremde Dächer,
im Meer verlischt der Sonne letzte Glut.
Zwei Spuren ziehen schneidend frische Wunden
im jungfräulichen Strand der späten Flut.

Der Wind weht sanft über die dunklen Dünen,
ganz leise singen Grillen, tausendfach.
Doch da durchbricht die Stille der Geräusche
ein Schrei, zärtliche Schärfe wie zerbrochnes Glas.

Ein von der Welt verlassner kleiner Vogel
verschwindet in den Wolken, die von Westen zieh'n.
Die nächste Flut verwischt die frischen Spuren.
Das jungfräuliche Blut versiegt im Sand.

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Ein wahrer Held

Gestern sah ich einen Mann
mitten auf der Schnellstraße stehen,
mit ausgestreckten Armen;
wie Jesus am Kreuz
sah er aus.

Vor ihm
schrie die Autoschlange
hupend und heulend
ihre Wut hinaus.

Hinter ihm überquerte
zaghaft
eine Igelfamilie leichenstill die Todesstrecke.

"Idiot", "Spinner", "Arschloch", Trottel"
nannten sie ihn,
die Menschen in ihren
Automobilen.

"Held" rief ich
ihnen entgegen
und erntete nur
verständnislos leere Scheinwerferblicke

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Frauenheld

Was willst Du von mir?

Meinen Körper kannst Du nicht besitzen,
meine Gefühle weist Du von Dir.

Denke nicht, ich wäre Dir verfallen.
So toll bist Du auch wieder nicht.
Du kannst mir schon gefallen,
Dein Charme, Deine blitzenden Augen,
doch wenn das alles ist
genügt es mir bei weitem nicht.

Erschreckend, diese Leere
hinter Deinem freundlichen Gesicht,
das schon so lange
nur noch für die Anderen strahlt.

Was willst Du noch von mir?
Einen Körper haben sie alle,
meine Gefühle willst Du nicht,
und meine Seele wirst Du
nie besitzen.

 

Schattennacht

Wieder eine Nach voller Schatten,
eine Nacht, in der alle Gedanken grau sind,
leblos,
leer.

Wieder diese ruhelose Stille,
eine Stille, die keine Stimmen kennt,
nur die in meinem Kopf,
tonlos,
dumpf.

Wieder dieser nicht enden wollende Kreis
aus sinnlosen Fragen.
Ich bin zu müde,
um nach Antworten zu suchen.

Doch diese Nacht schenkt mir keinen Schlaf.

 

Misunderstood

There was a time
when I thought
you were the one
who could see
deep in my heart
an understand.

Then, suddenly,
you stopped listening,
closed your eyes,
turned around
and walked away,
left me alone.

And I wonder
if you really ever knew
the way I feel.

 

Werwolf

Mit dem Mond rennen.

Durch die Straßen, im Schatten,
hinaus aus der Stadt,
vorbei an den Feldern,
den Farmen und Koppeln.
Ein Schaf gerissen,
überall Blut,
der Geschmack von Blut,
Blut und Fleisch, noch warm
und die Augen beginnen zu glühen.

In den Wald,
durch das dichte Gehölz.
Mit dem Mond jagen,
frei sein, fast grenzenlos frei.
Die Kraft zu töten,
die Macht zu leben,
und der Mond zieht weiter.

Mehr Fleisch, mehr Blut,
mehr Leben, die in dieser Nacht
ihr Ende finden.
Gallopieren über die Felder,
durch die Wälder,
die Beute vor Augen.
Der Moment des tödlichen Bisses,
wenn das Leben entweicht,
der Tod, der wie die Geburt ist,
und die Zeit vergeht.

Die letzte Jagt,
der letzte Biß,
der letzte Tod,
das letzte Blut,
das letzte Mahl.

Die Rückkehr,
den Wald verlassen,
vorbei an dem ersten Schaf,
an den Farmen, in die Stadt,
durch die Straßen,
in den Käfig,
vergessen,
verwandeln,
schlafen.

Vorbei.

Bis der Vollmond von neuem
die Käfigtür öffnet.

 

 Niemals

Ich stand dort draußen,
an dem Platz,
an dem wir so oft
gemeinsam standen,
stundenlang,
uns einfach nur
in den Armen hielten
unschuldig und ohne Furcht.

Ich wußte, diese Zeit
ist vergangen,
und sie wird
niemals wiederkehren.

Niemals.
Ein schreckliches Wort,
denn es zerstört Träume.

 

An eine schöne Unbekannte

Ich weiß nicht viel
über Dich.
Ich kenne Dein Gesicht,
die Art, wie Du Dich bewegst,
Dir Deine Haare aus der Stirn streichst,
Deine Stimme, wenn Du mich grüßt,
Deine Augen,
Dein Lächeln.

Ich weiß nicht viel
über Dich,
doch das wenige fasziniert mich
und macht mich neugierig auf das,
was in Dir vorgeht.

Was siehst Du durch diese Augen?
Wem gehört dieses Lächeln?
Wer bist Du?

 

Freiwillig

Weil Du nichts forderst
als meine Nähe,
weil Du nicht mehr suchst
als meine Wärme,
weil Du in mir
den Freund siehst,
der immer zu Dir steht,
weil Du mir vertraust,
mich verstehst
und mich so nimmst, wie ich bin

kann ich für Dich
so viel mehr sein,
meine Grenzen sprengen
und Dich
aus freiem Willen lieben.

 

Ein Wort

Nachdem die Tür
laut krachend hinter Dir
ins Schloß fiel,
saß ich lange Zeit nur da
und suchte ein Wort für das,
was ich fühlte.

Schmerz,
Trauer,
Leere,
Enttäuschung,
Verzweiflung,
Angst,
Haß,
Wut,
Unglauben,
all das wollte nicht passen.

Es ist wirklich schwer,
verletzten Stolz
in Worte zu fassen.

 

Mein Rat

Du fragst mich
was es zu tun gibt, oder zu sagen, welche Fragen Du stellen sollst,
und wo die Antworten zu finden sind.

Ich erzähle Dir viel,
doch raten kann ich Dir nur wenig,
denn auch ich kann nur raten.

Hör nicht auf mich.
Hör zu!

 

Endlos

Da stehen wir nun,
inmitten des Chaos,
um uns herum nur
zerstörende Glut.
Der flammende Wind
zerrt an Deinen Haaren,
nimmt Dir Deine Hoffnung
und mir meinen Mut.

Da stehen wir nun
im Herz des Infernos,
Dein Blick ist tief traurig,
ganz haltlos und leer.
Ich sehe so deutlich,
so klar all die Fragen,
die stumm in Dir wüten,
ein tobendes Meer.

Und in seiner Flut
rauschen die Stimmen,
ein Lied mit ewiger Melodie.
Gibt es ein Ende,
ein glückliches Ende?
Ich schüttle den Kopf.
Enden wird es nie.

 

Kleiner Vogel

Dort draußen singt
ein kleiner Vogel
sein traurig-süßes Lied,
und ich stelle mir vor,
Du hast ihn geschickt,
damit er Deine
Einsamkeit und Sehnsucht
für mich
in seinem Gesang verwebt.

Seltsam,
sie klingt der meinen
so ähnlich.

 

Heile Welt

"Streut meine Asche ins Meer,"
sprach er noch,
"auf daß sie sich in alle
Himmelsrichtungen verteile.

Sie taten wie ihnen geheißen,
doch die Asche blieb
im Ölschlick kleben.Irrtum

Ich dachte schon,
ich hätte das
warme Glühen der Sonne
am Ende des Tunnels gefunden,

aber dann war es
doch nur die
giftige Glut Deiner Zigarette.

 

One Night Stand

Am nächsten Morgen
mußte sie früh gehen,
um die Katze zu füttern,
wie sie sagte.

Ich wußte, diese Geschichte
stimmte ebensowenig
wie die Nummer,
die sie mir gab,
aber ich nickte nur
und ließ sie gehen.

Alleine
ihr Geruch in den Kissen
blieb lange Zeit.

 

Death End

The beat goes on.
The beat goes on.
The beat goes on.
The beat goes on.
The beat goes on.
The beat goes on.
The beat goes on.
The beeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeep-

and his mother
cried.


Discosterne

In der Disco fand ich
viele glänzende Augen,
und als Romantiker war ich
schnell verführt,
sie mit Sternen zu vergleichen.

Draußen sah ich dann
die echten Sterne
und erkannte meinen Irrtum,
denn im Vergleich
waren diese fernen Sonnen
zum Greifen nahe.


An einen warmen Menschen

Grau und kalt
dort draußen,
und doch ist es,
als läge ich in einer Sommerwiese,
die wärmende Sonne
auf meinem Gesicht
und in meinem Herzen.

Sicher und geborgen
in Deinen Armen.
High above it all

When your nights are dark
and your days are grey,
when you're all alone
and you've lost your way,

when all that you love
is out of your sight,
when you stumble and fall
and you're to tired to fight,

when time stands still
and you wish it to turn,
when you lost all our hope,
there's still one thing to learn:

High above it all,
there's always a star,
and though it is far,
far away,
don't you say
there's no light!


Luft und Liebe

Wochenlang bin ich
kaum
von Deiner Seite gewichen,
und fast
jeden tag hast Du
darüber geklagt,
wie einsam Du Dich fühlst.

Bin ich denn wirklich
nur Luft für Dich?

Und, sag mir,
wenn ich jetzt verschwinde,
würde dann Dein
Atem stocken?

 

Endgültig

Erschreckend, wenn die Gefühle,
Wut, Trauer, Schmerz, Enttäuschung,
so vollkommen ausbleiben.

Doch diesmal will es mir
nicht einmal gelingen,
diese Leere
in Worte zu fassen.

So endgültig,
so unfaßbar endgültig...

Angst ist alles,
was bleibt,
Angst vor dem Nichts.

 

Trugschluß

So lange dachte ich nun,
es wäre erfüllend,
sich im Glanz fremder Augen
zu verlieren,

bis ich Dich traf
und mich in der
Tiefe Deiner Augen
wiederfand

Anfang

Es fällt mir schwer,
einen Anfang zu finden.
Ich scheine Dich schon
ewig zu kennen,
so vertraut bist Du
mir geworden,
ein Teil meines Lebens.

Wann hat alles begonnen?
Ich weiß nicht,
ob ich die Antwort finden will,
denn was beginnt,
das endet auch,
und enden soll es nie.

Es fällt mir schwer, nur
einen Anfang zu finden,
vor einem Jahr, einem Monat,
eine Woche zuvor, gestern,
in der letzten Stunde, Minute, Sekunde,
eben gerade, in diesem Augenblick...
denn in jedem meiner Gedanken
an Dich
liegt ein neuer Anfang.

 

Neues Leben

Ich werde nie wieder der Gleiche sein,
zu vieles hast Du mir gezeigt.
Meine alte Welt, sie ist mir zu klein,
die Stimme der Vernunft
schweigt

 

Lichter

Manchmal, wenn die Kerzen brennen
und meine Gedanken das Weite suchen
blicke ich hinaus in das Dunkel...

sehe Sterne leuchten und Fenster,
ein Feuerzeug an der Straßenecke,
(einsam)
und das flackern der alten Laterne,
(vergessen)
ein verirrtes Glühwürmchen im Garten
und ein Flugzeug, das dort oben
noch viel verlorener wirkt.
Sie alle sind doch nur ein Teil
der Dunkelheit, die sie umgibt
(verführt, erdrückt),
so, wie meine Kerzenflamme
sie nur noch wirklicher macht

... und suche Dein Licht
um das Dunkel in mir zu vertreiben.

 

Unexpected return

The sun came out
the day
your letter came in
and suddenly,
summer is back.Trust you

If I find a way
to tell you what I feel,
I'd write it down in your heart.

If I have the choice
to chain us together
or set us both free,
I'd break your chains
and give mine in your hand.

If I find the end of my way
all alone,
I'd turn around,
start to search fo your soul.

If I'm lonely and lost
and afraid of the dark,
I'd send you the rest of my light
so you hold it safe and tight.

 

Volksfest

Inmitten der Masse
und doch kein Teil davon.
Unter abertausend Menschen
und doch einsam.

So müssen sich Sterne fühlen.

 

Gedankenkette

 Zeit

habe ich viel zu
viel mehr als ich jemals
verstehen kann ich sie
niemals werde ich Dich
vergessen und verloren ist sie
für mich scheint es kein Morgen zu
geben wollte ich alles doch ich vergaß
anzunehmen ohne zu verstehen war mir
fremd bist Du mir geworden
und so lasse ich Dich

 los

 

Traum und Alltag

"Erschlage den Drachen."
rufen sie mir zu,
und ich hebe das Schwert
zum tödlichen Streich...

Beep-Beep-Beep-Beep

6:30

ruft es mir
(Drachen-)
feuerrot entgegen,
das Display meines Weckers.
Ein neuer Tag beginnt.

Mein magisches Schwert wird zum Kugelschreiber,
mein unzerstörbares Schild zum Aktenkoffer
und irgendwo dort draußen
lauert der Drache.

Ich höre sein Brüllen
und die Stimmen,
sie rufen immer noch.

 

Höhenangst

Kleiner Vogel
mit gebrochenen Flügeln
am Boden gefesselt.
wirst Du jemals wieder fliegen?
Kannst Du vergessen?

Kann ich's?

Nein!

Die Schwingen werden heilen,
mich sicher wieder tragen,
doch tragen sie mich sicher
durch die schwindelerregenden Höhen?

Die Angst vor dem
Sturz
bleibt.

Zerbrochenes vertrauen
heilt nur sehr schwer.

 

Die andere Seite

Jedes Lächeln von Dir
ist eine Träne.
Jedes Lachen von Dir
ist ein Schrei.
Das Feuer Deiner Augen
ist längst schon verloschen.
Dein Herz ist zerbrochen.

Du rennst Deinem eigenem
Leben davon,
und Dein Lauf
ist nur noch ein Kriechen.

Du sagst, Du hast Angst
das Spiel zu verlieren...
Es ist lange schon kein Spiel mehr
und Du hast nichts mehr
zu verlieren.

 

Kleines Gefühl

Ein kleines Gefühl
im Zentrum meines Herzens
wagte sich
scheu und etwas schüchtern
einen kleinen Schritt hervor.

Kalt war es dort draußen.
So viel Egoismus, Neid, und Leid.
Geschubst wurde es
von einem Menschen zum anderen,
doch Geborgenheit
konnte es bei keinem finden.

Bis es eines Tages
auf ein Herz traf,
warm, offen, gütig,
das es einließ
und sanft umschloß.

Da sitzt es jetzt,
mein kleines Gefühl,
längst schon groß und stark geworden,
geborgen und sicher
im Zentrum Deines Herzens.

 

Der Paradiesvogel

Er strahlt in tausend Farben,
zeigt stolz sein Gewandt,
dreht und wendet sich
zu allen Seiten,
ist einfach nur schön
und genießt die Bewunderung.

Doch frag ihn nie nach einem Lied,
denn gar grauenvoll ist sein Gekrächze,
all die Schönheit verliert den Glanz,
macht er den Schnabel auf
und erhebt die Stimme.

Dann doch lieber die
graue Nachtigall,
denn in ihrer Stimme
gewinnt die Welt an
Glanz und Farbe.

 

Vogelfrei

Lieber den Spatz in der Hand
als die Taube auf dem Dach...

Warum eigentlich,
wenn Du mich doch
von Zeit zu Zeit besuchst
und nur für mich singst.

Ich muß Dich nicht halten,
denn Du bist für mich da.

 

Mit Dir

Einschlafen...
und wissen, Du bist bei mir,
Dein tiefes Atmen hören,
spüren, Du fühlst Dich
sicher und geborgen
bei mir.

Einschlafen
mit einem Lächeln.

 

Nur ein Bild

Du hast ihn verloren,
sagst Du,
weil er Dich nicht so liebt
wie Du ihn.

Du hast ihn verloren,
glaubst Du,
weil die Welt gegen euch war,
die Umstände alles zerstörten.

Du hast ihn verloren,
beteuerst Du
immer und immer wieder,
nur wiederfinden kannst Du
ihn nicht, obwohl
er genau vor Deiner Nase steht.

Vielleicht gibt es den,
nach dem Du suchst,
gar nicht.

Nur ein Bild ein Bild ein Bild ...

 

Unerreichbar

Ich möchte Dir alles geben,
was Du Dir schon immer
gewünscht hast.

Doch nun, da Du
all das haben kannst,
willst Du es
mit einem mal
nicht mehr.

Warum?

Ist denn nur das
Unerreichbare erstrebenswert?

 

Gedanken dazwischen

          Dich  fest halten.
          Dich  ein atmen.
          Dich  and rücken.
          Dich  er leben.
          Dich  lieb haben.
          Dich  en tdecken.

 

Kommunikation

Wenige Worte
können viel erklären.

Schweigen
ist tödlich

 

Im Nebel

Draußen im Nebel ist jeder allein.
Der kalte Dunst läßt jeden nur
des andren Schatten sein.
Schemen kommen, Menschen gehen,
und mit ihnen flieht die Zeit.
Kannst kaum in des Andren Augen sehen,
zurück bleibt ewige Einsamkeit.

 

Shouldn't be

I looked in your eyes
and I listened to your words,
watched your uncried tears
fall down.
He did it wrong,
he just wants to be free.
I could do it better...
but it shouldn't be me.

I could show you the way,
I would do all this better
act, react, hold you fast
if I was him.
But I'm not,
and he's all that you want to see.
I would always be true...
but it shouldn't be me.

So, I try to explain
why he acts so fatal,
try to make all the clouds
disappear.
And you smile,
and it hurts, yes, it hurts just to be
number two and to know...
It could have been me.

 

Täuschend ähnlich

Du fandest in mir
Dein Spiegelbild
und dachtest,
Du hättest Dich gefunden.

Doch der Spiegel zersprang
irgendwie, irgendwann.
Entsetzt starrst Du mich an,
fragst mich dann,
wie ich Dich nur so täuschen kann.

Dabei brachtest Du
den Spiegel selbst
an meiner Mauer an.Unausgefüllt

Da sind so viele Meilen
zwischen uns,
so viele unausgefüllte Stunden,
unerfüllte Wünsche,
verzweifelte Hoffnungen.

Die wenigen Stunden
mit Dir
reichen nicht, um die Leere
der vielen Tage
ohne Dich
auszufüllen.

Und auch Dein Foto,
das einzige, was bleibt, wenn Du gehst
ist nur ein schwacher Trost.

Verliebt in ein Bild?

 

Trügerischer Schein

Es ist nicht alles Gold, was glänzt,
nicht jedes Glitzern Diamant.
Nicht jede Schönheit hat auch Wert,
und auch die Wahrheit ist oft falsch.

Doch manchmal ist ein kleiner Kiesel
in Wirklichkeit ein Edelstein.
Und manchmal werden Frösche Prinzen,
nur durch den einen zarten Kuß.

Und wie, fragst Du, sollst Du erkennen,
was wahr ist, falsch ist, Illusion?
Ganz einfach, schließe Deine Augen.
Man sieht nur mit dem Herzen gut.

 

Zeit im Widerstreit

Manchmal...

Vögel singen,
die Sonne strahlt,
warm und geborgen
liegen wir
in ihrem Licht,
eng umschlungen.

...verfliegt die Zeit wie im Flug.

Manchmal...

Stille,
nur das Plätschern der Regentropfen.
Es ist kalt,
Wasser läuft mir in den Kragen.
Stumm starre ich auf die Stelle,
an der Du eben noch
diese entgültigen Worte ausgesprochen hast.

...bleibt die Zeit stehen.

 

Selbstfindung

In Dir
fand ich mich wieder,
doch das reicht nicht.

In mir
muß ich mich finden,
sonst bleibe ich verloren.
Ruinen

Manchmal geht man fort
und hinterläßt Paläste.

Manchmal kehr man wieder
und findet dort, wo einst
sich stolze Türme reckten,
nur noch Ruinen,
Trümmer eines Krieges,
den sie Einsamkeit tauften,
und ihr Feldherr war Zeit.

 

Duett

Für zwei,
die sich
 sehen
 verstehen
miteinander gehen,
ein kleines Stück
des Weges, verborgen
im Gemeinsam
liegt ein Stück
 vom Glück.

Keine Angst vor
dem Morgen,
keine Sorgen,
Verständnis ohne Worte...
für Zwei von dieser
seltnen Sorte.

 

 

Du und ich

Bei Dir sein.
Bei mir sein.
In mir fein
verbinde ich gestern und Morgen
am Heute vorbei,
im nu bin ich frei
von all den heutigen Sorgen.

 

Gedicht

Die Gefühle, schon fast verflogen,
nur noch
ein Hauch, gebannt auf Papier,
erstarrt
bis fremde Augen ihn wecken
trifft er das Herz
voll Freude und Schmerz
erblüht er zum Lebensatem.

 

Sich mögen

Ich mag Dich lächeln sehen
im Schutz meiner Arme.

Ich mag mein Abbild sehen
im Glanz Deiner Augen.

Ich mag nur mit Dir gehen,
Hand in Hand,
mag es spüren,
dies ewige Band
zwischen uns.

Ich mag Dich.

 

Schmetterling

Sie ist wie ein Schmetterling,
fliegt von Blüte zu Blüte,
verweilt nie lange.
Ich kann sie nicht halten,
nur hoffen,
daß ich die Blume bin,
zu der sie immer wieder
zurück kehren wird.

 

Vergängliches Glück

Vergängliches Glück.
Ich kann es nicht halten.
Hilflos sehe ich Dich
im Nebel der Zukunft entschwinden.

Fragen über Fragen.
Und so wenige Antworten.
Nur
eines weiß ich sicher.
Ich will Dich nicht verlieren.

 

Schattentanz

Lauf nur, lauf,
Du kannst mir nicht entkommen,
kannst mich nicht leugnen.

Ich bin ein Teil von Dir,
den Du nicht liebst
noch verstehen kannst
oder willst.

Lauf nur, so schnell Du kannst,
entkommen wirst Du mir nicht,
denn ich bin Dein Schatten.

 

Mein Balkon zu dieser Welt

Manchmal sitze ich hier oben
und sehe auf eure Gärten hinab,
sehe euch eure Blumen pflegen,
euer Unkraut jäten,
eure Bäume stutzen,
euren Rasen mähen.

Fein säuberlich formt ihr alles
nach eurem Schönheitsideal.

Wißt ihr denn noch die Schönheit
der Sommerwiese,
des wilden Mohns,
der freien Wälder
zu schätzen?

Aber für euch sind Löwenzahn
und Gänseblümchen
ja doch nur Unkraut.

 

Life is more

And there comes a time
that you look outside
look at nature,
discover the world.
And when you start
to investigate
you might find out,
life is more...

And there comes a time
that you look at yourself,
look at your feelings
your thoughts and your dreams.
And if you can
accept what you see,
you might recognize
life is more...

And there comes a time
when all that you do
comes out wrong
in one way or an other.
And when you feel lost
and can't find any hope,
you might wish:
"Life is more..."

And then comes a time
when light is back
and shows you the way
that leads you straight on.
And when you find
the other person,
you both might feel,
life is more...

And there comes a time
that all is over,
and you're on the threshold
between the two worlds.
And this might be
your last chance to know
that all is life
and life is more...

 

Zwei Seiten

Ich will Dir helfen.
Ich will Dich lachen sehen.
Ich will, das Du glücklich bist.

Ich wäre der
glücklichste Mensch auf Erden,
wenn dies alles
durch meine Liebe zu Dir
geschehen könnte.

Doch Du mußt Deinen
eigenen Weg gehen,
und so warte ich geduldig
auf der anderen Seite.

 

Verlorener Traum 2 (Die andere Seite)

Du hast mich verloren
und doch nie besessen.
Langsam treibe ich fort
durch die Zeit.

Das Ungesagte hallt wider und wider.
Das Ungetane baut Türme aus Tränen,
das Ungelebte stirbt tausende Tode,
das Ungeliebte erfriert.

Der Weg zu den Sternen
 ist einsam
 und kalt


Geschriebenes

Blättert weiter, denn
hier findet ihr...

Zeilenweise Gedanken,
Verseweise Eindrücke,
Gedichtesweise Gefühle,
Geschichtenweise Leben

...in euch.

 

Vorurteil

Da gibt es Menschen,
die denken,
Kleider machen Leute.

Sehen sie denn nicht,
daß Dein Wesen
dein Äußeres
bei weitem überstrahlt?
Du bist keine
Kleiderpuppe.

 

Innenleben

Was ihr denkt,
was ihr seht
und fühlt,
ist nur eine Seite
meines Gesichts.

Habt ihr euch je gefragt,
wie meine Maske
von innen aussieht?

 

Hände

Zwei Hände sind gerade genug,
um eine fremde zu wärmen.

Die andere bleibt
kalt...
wenn Du nicht zuläßt,
daß Freundschaft sie wärmt,
Freundschaft von anderen.

 

Im Regen

Stille,
nur das Prasseln der Regentropfen.
Es ist kalt,
Wasser läuft mir in den Kragen.
Stumm starre ich auf die Stelle,
an der Du eben noch
diese endgültigen Worte ausgesprochen hast.

Irgendwo
heult eine Sirene,
mein Mantel ist längst schon durchnäßt,
schwer liegt er auf meinen Schultern.
 wiegt die Einsamkeit,
ruft ihre Schatten.
Sie sind so nahe,
drohen mich zu erdrücken.

Ein Donnerschlag,
dann ein Blitz.
Regenwasser läuft über mein Gesicht,
dort, wo Tränen fehlen.
Meine Hände sind noch warm,
vergraben, tief in meinen Taschen.
 lassen sich
die Erinnerungen nicht,
auch nicht abwaschen,
 wegschwemmen,
 auflösen.

Die Sirene verstummt
im letzten Donnerschlag.
Ein letzter Passant flieht vor der Kälte
und fragt noch im vorübergehen
warum ich hier im Regen stehe.
Verwirrt wende ich mich
dem fremden Gesicht zu:
"Welcher Regen?"

 

Taub

Du hörst mich nicht,
wenn ich mit Dir rede,
Du überhörst mein Flüstern,
verschließt Deine Ohren
vor meinem Geschrei...

und fragst,
warum ich so stumm bin...

 

Blues

Seltsam,
diese neue Art der Einsamkeit.
Ich mag sie,
denn sie ist mein treuer Freund,
mein ständiger Begleiter.

S i e  wird mich nie verlassen.

 

Ich liebe nicht

Du blickst mich mit verständnislosen Augen
kopfschüttelnd und verzweifelt an.
Du willst und kannst es mir einfach nicht glauben...

Ich liebe nicht.

Du fragst mich, wie so etwas sein kann,
ein Mensch wie ich, mit offnem Herz für jedermann...
und solch ein Herz soll nicht zum Lieben taugen?

Ich liebe nicht.

So entgültig erscheinen diese Worte,
fast wie ein Fluch, ein todbringender Schwur.
Jedoch ihr Sinn ist von ganz andrer Sorte:

Ich liebe nicht.
Ich fühle nur.

 

Junges Feuer

Du tust mir gut,
Du gibst mir Wärme,
bringst mich zum Lächeln,
dann und wann.
Du machst mir Mut,
nimmst mir die Härme,
siehst Du mich lange
lächelnd an.

Du siehst so viel,
spürst noch viel mehr,
auch wenn Du es oft
nicht erkennst.
Du suchst ein Ziel,
hast es oft schwer,
wenn Du Dich in Dir
selbst verrennst.

 

Namensgebung

Ich kannte einen,
der immer log
und nannte ihn falsch.

Ich kannte einen,
der log, wenn es ihm richtig erschien
und nannte ihn aufrichtig.

Ich kannte einen,
der nur die Wahrheit sprach
und nannte ihn Teufel.

 

Mein Weg

Wieder eine Abzweigung,
und ich stehe vor der Wahl
zwischen zwei Wegen,
beide scheinbar gleich
bis auf ihre Richtung.

Doch dieses mal ignoriere ich
das Schild
"Betreten verboten."
setze meinen Weg fort
und zertrete ungerührt
das fein gemähte Gras
des Alltags

 

Lange Leitung

Du rufst nicht an
und ich weiß genau,
Du wartest nur darauf,
daß ich nach dem Hörer greife.
Aber ich lasse mich nicht zwingen,
von Dir schon gar nicht...

Und so habe ich Dich verloren.

Du rufst nicht an,
und ich weiß genau,
Du wartest nur darauf,
daß ich nach dem Hörer greife.
Ich will nicht verbohrt sein,
Dir mit gutem Beispiel vorangehen,
mal wieder...

Und so hab ich Dich vertrieben.

Ich rufe Dich an
und höre Deine geliebte Stimme,
auch das schlechte Gewissen in ihr.
"Tut mir leid, ich habe Dich
selten
angerufen in letzter Zeit."
Verwundert lausche ich Deinen Worten...

Waren wir nicht immer füreinander da,
wenn einer den anderen rief?
Verständnis kommt doch auch ohne
lange Leitung aus.

 

Alte Spiele

Die Würfel liegen
still,
verstauben,
das Schicksalsrad
setzt rost an,
die Karten vergilben,
und obenauf,
das Bild der Herzkönigin,
verblaßt.

Eine Stimme ruft
"Neues Spiel, neues Glück."
Schade nur, daß sie
so einsam ist.

 

Trotz

Nicht noch einmal
mag ich zulassen,
daß Du mich berührst,
denn sanft bist Du nicht,
und Grobheit zu genüge
finde ich im Lebenskampf.

 

Wahn

Schwarz wie die Nacht,
lautlose Schatten,
erfrorene Träume
im lichtlosen Schein.

Die Stille ist mein,
durchstreift meine Räume
wie gierige Ratten,
hört ihr, wie sie lacht?

Sie lacht! SIE LACHT!
Sagt ihr, sie soll schweigen.
Sie hat, was sie will.
Was will sie mir zeigen?
Warum ist sie nicht still.

 

Feigling

Feige bist Du,
kannst nicht zu dem stehen
was Du fühlst.

Feige bist Du
und gemein,
mein Fühlen trittst Du
mit unbedachten Schritten.

Kannst Du nicht verstehen,
daß mir mein Fühlen
wichtig ist,
und auch,
sogar noch mehr,
das Deine?

 

Yesterdays Tomorrow

Time will come and time will go.
All the things I need to know,
I try to find them on and on.
Time has come and time has gone.

 

Zusammenspiel

        Begegnung
                der Augen
                        der Hände
                                der Lippen
                der Gedanken
                        der Herzen
                                der Seelen
                der Wege,
                        der Ziele
                                der Hoffnungen
        der Gegensätze

         

Zeit im Augenblick

Die Zeit, die ein Sonnenstrahl braucht,
um die Unendlichkeit zu durchqueren,

die Zeit, die vergeht, bis ein Traum
in den Morgenstunden verblaßt,

die Zeitlose Zeit einer Sommernacht,
die trostlose Zeit grauer Wintertage,

ist die Zeit, die uns bleibt,
und die Zeit, die uns treibt,
den Sonnenstrahl einzufangen.

 

Tausch

Ich verlor den Zauber des Fremden
und gewann einen Freund.

Ich verlor einen Freund
und gewann eine Liebe.

Ich verlor Deine Liebe,
und wieder bist Du mir fremd.
Nur der Zauber will nicht wiederkehren.

 

Katzensprung

Es ist nur ein Katzensprung
von mir zu Dir,
ein Katzensprung der Gefühle.
Doch Katzen sind schon
eigenwillige Wesen.
Es reicht nicht,
einfach nur zu sagen:
"Katze, spring!"
und ein Frosch will ich nicht sein.

 

Einer von ihnen?

Ich sehe die Schatten,
lautlos kriechen sie
aus allen Winkeln,
noch wagen sie sich nicht
zu dicht
an das strahlende Licht.

Wie lange kann es scheinen?
Ich höre sie flüstern,
leise ,
die Zeit ist nicht gekommen
noch nicht,
doch allzulange wird sie nicht
auf sich warten lassen.

Sie haben Zeit.
Ich werde mit ihnen warten.


Drei

Aller guten Dinge sind drei,
sagst Du,
und suchst Dir drei Menschen...

einen, der Wärme gibt,
und Geborgenheit,
und Liebe,
einen, der Dich versteht,
Dir halt gibt,
Dich auffängt,
einen, der den Stern mimt,
den Zauber des Fremden,
unerreichbar nahe,

... zum Glück.

Aller guten Dinge sind drei
sage auch ich,
und suche
Freundschaft,
Vertrauen,
Liebe
im Zauber eines Menschen.

Leichter habe ich es
sicher nicht,
nur,
ich suche einen Menschen,
der mich im Ganzen annimmt,
im Ganzen versteht,
im Ganzen liebt,

nicht dreigeteilt.

 

Drei Bilder

Drei Bilder hängen an Deiner Wand.

Das erste, in strahlenden Farben,
ist eingerahmt mit Rosen,
die langsam verblühen.

Das zweite, in sanften Tönen,
liegt unter spiegelndem Glas,
hängt schief.

Das dritte ist leer,
das fein verzierte Holz
umrahmt das Loch in der Wand.

 

Moderne Kunst

Bl Au

 

Moderne Kunst 2 (Für Fortgeschrittene)

Bl Gr Au Ün

 

Zwielicht

Ein blitzendes Licht
in der dunklen Tiefe Deiner Augen,
ein halbschattenes Lächeln,
offen verborgen,
der flüchtige Moment der Wärme
einer zufälligen Berührung
verfliegt
lautlos.

Du spielst
mit Licht und Dunkel,
Gefühl und Verstand,
Gestern und Morgen.

Verliere Dich nicht
in den Schatten.

 

Neues Spiel

Der alte Kampf zwischen
Gefühl und Verstand,
Hoffnung und Angst,
Wunsch und Verwünschung
ist neu entbrannt
im Spiel.

Die Gesichter wandeln sich,
doch das Thema bleibt das Gleiche,
variiert nur in Form und Farbe.

Hörst Du die Fanfaren?
Neues Spiel, neues Glück?
 altes Glück?
 altes Pech?
 neuer Zweifel?

Wähle gut, denn
kein Lied währt ewig,
doch das Echo hallt weiter.

 

Lebendig begraben

Vergraben in der Vergangenheit,
tief, verdrängt, sicher gelagert,
gräbt sich eine Hand
durch die Tonnen von Zeit,
vermodert kalt
greift sie mir ins Genick,
will mich zurückziehen.

Die Erinnerungen leben.

 

Gesellschaftsflucht

Einklinken
Einschalten
Abschalten
Ausklinken

 

Tischtennis

Verbissen versuchen wir,
den Ball im Spiel zu halten,
hin und her
sausen, weiß, sauber,
die kantigen Vorwürfe,
das hohle Klackern
bringt mich um den Verstand.

Diesmal, ja dieses eine Mal
will ich
den Schläger fallen lassen,
vom Ball weg in Deine Augen schauen
und, während das weiße Plastik
mich verfehlt,
sagen: "Du hast recht."

Stattdessen setze ich zum Schmetterball an.

 

Spuren im Schnee

Ich stehe in einer
Wüste aus Schnee.
Mein Blick haftet
an der Stelle, an der
eben noch Deine Spuren
neben meinen liefen.

Der Neuschnee hat sie
schon längst verwischt.

Und doch höre ich nicht auf,
den Punkt zu suchen,
an dem sich unsere Wege trennten.

 

Neue Sehnsucht

Stand sie nicht eben
dort hinten an der Säule?
Und hab ich ihre grünen Augen
nicht vorhin am Eingang
in der Menge aufblitzen sehen?
Sitzt sie nicht da drüben
am Tisch mit dem Blonden,
oder tanzt sie etwar doch
mit diesem peinlichen Typen?

Immer wieder steht sie vor mir,
ich finde sie in jedem Gesicht,
höre sie in jedem Lachen.

Ich weiß, sie ist tausend Stunden entfernt,
doch gleichzeitig ist sie hier,
bei mir,
in meinem Herzen.

 

I promise

I promise!

I'll catch you
if you fall.
I'll give you hold
if you lean on me.
I'll be there
whenever you call.
I'll lead you on
if you cannot see.

I promise!

I'll listen to all
your unspoken words.
I'll melt you like fire
if you're frozen to ice.
If you're caught in a web,
I'll cut through like a sword.
I'll give you a smile
if the world isn't nice

I promise!

I'll guard all your dreams
from horror and fear.
If you're lonely,
I'll hold you for a while.
If you cry like a river,
I'll catch every tear
and make them turn
into a smile.

I promise!

But I'll leave you the moment
you send me away.
Help you helping yourself
is all I can do.
And over this all
there's just one thing to say:
Trust in me,
I'll always be true.

I promise!

 

Think about it

Is there anything
you want to do?
Do it!
Waste no time.

Is there anything
you want to say?
Cry it out!
Don't think twice.

Is there anyone
you want to be?
Stop being foolish.
Be yourself!

 

Hinter Glas

Ich betrachte Dich schon
so lange durch das Glas,
kenne jede Deiner Bewegungen,
Deine Züge, Dein Lächeln,
das Blitzen Deiner Augen...
... manchmal ...
das alles ist mir so vertraut.

Nur Deine Stimme
kann ich nicht hören.
Stumm öffnen sich Deine Lippen,
formen die Stille
in endloses Schweigen.

Gefangen im Glashaus.

 

Romeo und Julia

Das Spiel ist aus,
der Vorhang fällt.
Langsam zerstreut sich
das Publikum,
Arm in Arm,
nach ganz im Zauber
der Worte und Masken.

Hinter dem Vorhang
schminken Romeo und Julia
sich ab
und gehen
einsam.

 

Der bist Du?!

Ich sitze hier
einem Menschen gegenüber,
der mich erschreckt.
Er ist rücksichtslos,
blind,
ohne Feingefühl,
denn er hat Dein Herz gebrochen.

Ich sitze hier einem Menschen gegenüber,
der mich betrübt.
Er ist feige,
falsch,
ohne Ehre,
denn er hat Dich belogen.

Ich sitze hier
einem Menschen gegenüber,
der mich verärgert.
Er ist unzuverlässig,
haltlos,
ohne Gewissen,
denn er hat Dich im Stich gelassen.

Ich sitze hier
einem Menschen gegenüber,
den ich verachte.
Er brach Dein Herz,
belog Dich,
ließ Dich im Stich.
Doch verurteilen kann ich
ihn  mich
nicht, denn schließlich steht auch
hinter dem Spiegelglas
nur ein Mensch.

 

Unveröffentlicht

Ein weiteres Gedicht geschrieben
und dann
mit nur einem Druck auf die Taste
Löschen
wieder eliminiert.

Wie leicht es doch ist,
seine Gefühle zu leugnen.

 

Spiegelbild

Mein Spiegelbild im Wasser,
von den Wellen verzerrt,
von der Welt entstellt,
vom Leben zerfurcht,
von der Zeit entfärbt...

... und doch bin ich es,
der mich da aus dem
wirren auf und ab der Wellen
angelächelt hat.

 

Lebenssucht

Ich bin ein Junkie.
Meine Droge ist
das Leben.

Aufgeben
will ich sie nicht,
auch, wenn sie mich
mit der Zeit zerfrißt
und aussaugt.

Von Ersatzdrogen
halte ich nichts,
ein vorgetäuschtes Leben
ist nie und nimmer lebenswert.

Auf Entzug war ich,
zugegeben,
auch schon.
Aber bald schon hab ich es
aufgegeben, denn so
grau und trist und ohne Leben
will ich nicht sein.

Bewundernswert, wie
manche Menschen es schaffen,
so leblos in den Tag zu gehen.

 

Sommerregen

Traurigkeit erfüllt die Welt,
Stück für Stück fallen
die Tränen aus vergangner Zeit.

Bist Du bereit, um Deinen
eignen Weg zu gehen,
eigne Tränen zu vergießen?

Du kannst nicht immer
Sonne sein,
auch Deine Welt hat Regen,
verborgen zwar, doch fließen
auch in Dir die salzigen
Tropfen Einsamkeit.

 

Zwischen uns

Zwei Hand breit Abstand
zwischen unseren Augen,
kaum ein Hauch Luft
trennt unsere Hände,
und unsere Herzen sind längst
eng umschlungen.

Und doch trennen uns Welten

 

Alles kommt zusammen

Mein Hund läuft davon,
mein Fahrrad wird geklaut,
meine Freundin verliebt sich
in ihre beste Freundin.

Meine Bildung geht dahin,
genau wie die Ozonschicht,
nur der Treibhauseffekt bleibt,
damit uns warm wird ums Herz.

Mein Vertrauen ist längst tot,
Glaube und Hoffnung folgen,
wieder eine Drogentote,
sie war noch keine 18.

Moral, das ist ein Fremdwort,
die Religion versumpft,
ein Pfarrer vergewaltigt
kleine Kinder.

Alles kommt zusammen,
für mich, für Dich, und überall
zerbricht die heile Welt.
Der Finger schwebt zuckend
über dem roten Knopf.

 

Tränen im Regen

Die Sonne bricht durch die Wolken,
und langsam trocknet sie
die Tränen auf Deinem Gesicht.

"Es ist nur der Regen" sagst Du.
Ich weiß.
Nur, dieser Regen
wird von keiner Sonne vertrieben.

 

Gotteshaus

All dieser Prunk,
das kalte Gestein,
verziert mit bunten,
lebendigen Bildern.

All dieser Reichtum,
eine Insel der Pracht
im Meer aus Elend.

Nur die vergitterten Fenster
stören.
Wie schnell wird doch aus
Gottes Haus
Gottes Gefängnis.

 

Hilferuf

Es ist hart, allein zu sein,
und unerträglich,
wenn Du weißt, dort draußen
ist ein Mensch,
der Dich liebt,
der Dich braucht
und doch nicht bei Dir sein kann,
nur, weil er sich selbst
im Weg steht.

Du fehlst mir!
Ist das so schwer zu verstehen?

 

Sturm

Gefangen im Wirbel der Farben,
dahingetrieben im Sturm der Gedanken,
verweht und doch gefangen
im ewigen Spiel,
das sinnlose Ziel
ist unerreichbar nahe.

Durchfahre mich, zerstreue mich,
laß Dein Chaos meine Ordnung sein.
Trage mich hoch, noch höher  hinauf,
lasse mich fallen, doch fange mich auf
bevor ich den Boden erreiche.

Du sollst niemals von mir weichen,
nie will ich dies tobende Fest verlassen,
denn ich verstehe seinen Sinn,
Unsinn, Wahnsinn...
Hier hat nichts bestand,
hier gibt es nichts altes,
ein jedes ist nur sein eigener Halt.

Der Tanz geht weiter
und ich sehe
Unverständnis in Deinen Augen.
Doch wo, frage ich Dich,
gibt es die vollkommene Ruhe,
die perfekte Stille,
wenn nicht
im Zentrum des Sturms,
im Auge des Tornados?

 

Mein Blick

Es macht Dich nervös,
wenn ich Dich so ansehe,
mit ruhigem Blick,
hinter die Masken schaue.

"Was ist los?" fragst Du dann.

Sieh in meine Augen.
Sie spiegeln Dein innerstes wieder,
in seiner ganzen strahlenden Schönheit
und auch
mit all seinen dunklen Winkeln,
alte Schatten längst vergangener Zeiten.

Ich mag, was ich sehe.
Ich sehe Dich gerne.
Ich sehe Dich gerne an.

 

Rückkehr

Das ist ein seltsames Haus
vor dem ich hier stehe.
So unglaublich lange hab ich es
nicht mehr besucht,
und es wirkt fremd, verlassen, leer,
tot, unheimlich, uneinnehmbar
mit seinen vernagelten Fenstern,

obwohl,
die Nägel sind schon ganz verrostet,
brechen leicht, dienen fast nur noch als Fassade,
und ich frage mich,
ob sie es wirklich sind,
welche die Bretter halten.

Die Tür
quietscht
laut in ihren ungeölten Angeln,
die Bodenbretter knarzen
entrüstet über den Eindringling.
Staub bedeckt die alten Relikte,
geliebte und verdrängte,
unberührt und unbewegt seit jener
Zeit des Abschieds.

Die Luft, alt, abgestanden,
riecht modrig kalt nach
toten Gedanken und verrotteten Träumen,
selbst die dünnen Lichtstrahlen,
welche durch die feinen Ritzen fallen,
sind wie zu Eis erstarrt.

Ich fühle tausend Blicke nur auf mich gerichtet
und weiß doch,
daß keine Menschenseele mich hier findet,
nur
die Erinnerungen lauern leise
in jeder dunklen Ecke.

Wie ein Dieb schleiche ich weiter,
traue mich
fast
nicht, etwas zu berühren,
mit Händen oder Blicken
und greife dann doch
scheinbar wahllos
nach einem vergessenen Buch
mit vergilbten Seiten,
schlage die erste Seite auf
und entdecke meinen Namen
in seltsam vertrauter Handschrift.

Lange starre ich auf die Zeilen
und frage mich,
ob ich mich hier je wieder
zu Hause fühlen werde,
hier,
tief in mir selbst.

 

Innere Leere

Brennend heiße Sommernacht.

Meine Gedanken sind gelähmt
und auf dem leeren Blatt liegt
feucht vom Schweiß der Abdruck
meiner Hand.

Dunkler Schatten der Resignation.

 

Viel zu zaghaft

Hilflos sitze ich hier,
sehe Dich an,
sehe zu, wie Du Dich quälst.

Hilflos bin ich,
gefesselt von der Angst,
abgelehnt zu werden,
der Furcht,
das Falsche zu tun,
ein Teil Deiner Qual zu sein.

Hilflos versinke ich in
Untätigkeit,
Stück für Stück zieht sie mich
tiefer in den Sumpf der Feigheit...

... ergreife ich Deine Hand,
halte sie warm zwischen meinen.
Rettungshalm für uns beide,
und doch nur ein billiger Ersatz dafür,
Dich ganz in den Arm zu nehmen.

 

Schütze

Verfehlt, mal wieder,
mit ungetrübter Sicherheit.

Dabei sind die Ziele
viel größer als der Platz dazwischen.

 

Zerbrochener Traum

Er war mir nicht bewußt,
dieser Traum,
bis Du ihn gnadenlos
zerschmettert hast
und sich die abertausend
Bruchstücke
schmerzhaft in mein
Herz bohrten.

Er war mir nicht bewußt,
dieser Traum,
doch nun kann ich ihn
nicht mehr vergessen,
denn ein paar Splitter
stecken immer noch
tief.

 

Reaktion

Unerreichbar wurdest Du erst,
als ich meine Hand
nach Dir ausstreckte,
unnahbar erst dann,
als ich Dich erreichen wollte,
einsam von dem Tag an,
als ich für Dich da war,
verzweifelt doch erst,
als Du Dir meiner sicher warst.

Und langsam verstehe ich,
warum Du Dich mehr und mehr
unverstanden fühlst.

 

Verbittert

Du sagst,
in mich würde man sich
erst auf den
zweiten Blick verlieben.

Aber wer schaut denn
heutzutage
noch ein zweites mal hin?

 

Gedanken der Nacht

Du bist so weit weg,
und doch glaube ich,
Deine Gedanken zu spüren,
Deine Stimme im
Rauschen der Wellen
zu hören.

Ich mag alleine sein,
doch einsam
bin ich sicher nicht,
denn Deine Gedanken
begleiten mich.

 

Grelle Lichter

Es sind die grellen Lichter
dieser Stadt,
die mich flüchten lassen,
weg von dem endlosen Beat,
diesem neuen Puls der Zeit,
weg von den leeren
Gesicht der Masse,
weg von dem Neonzauber,
der ewig gleichen Farbenpracht.

Es sind die grellen Menschen,
die mich weit hinaus
auf die Klippen treiben,
zum Gesang der Wellen
und des Windes,
zu der Weite des Meeres,
wo noch Platz für Träume ist,
bis zum Horizont,
und endlich
kann ich die Sterne sehen.

 

Can't you see?

Can't you see the clouds?
Can't you feel the cold wind
racing through our minds?
Can't you hear the raindrops falling
like endless tears, deep inside?

How can you sit there,
blind, smiling,
telling me all's just fine,
while the storm of
my emotions
tries to break free,
to rip apart every rational thought,
the last border that stops me
from crying out:
"The sun won't shine,
until you turn around,
open your eyes
and take a look at me!"

Could you then
at last
see the thunder in my eyes
and the fire in my heart?

 

Nur Worte

Es sind nur Worte
sagst Du,
belanglose, leere Worte.

Hohl
sind sie in der Tat,
nur ihre scharfen Kanten
schneiden tief
in mein Vertrauen.

 

Mind you

If I had wings
like a bird
and could fly to you,
I'd have done it
the minute before.

But I got no wings,
just these of my fantasy.
So, I must stay.

But I'll let my mind fly.

 

Verschlossen

Es gibt keinen Grund mehr,
so abweisend zu sein,
denn ich habe meine Gefühle
schon lange
vor Dir verschlossen.

Ob Du den Schlüssel
jemals wieder finden wirst?

Ob Du eines Tages
danach suchst?

 

Still

Still remembering every little moment.
Still knowing what it was like to travel
through your deep blue eyes.
Still wondering how two weeks
could be like two years.

Still feeling warm and save
when thinking about your smile.
Still asking what it could have been
and what it really was.
Still feeling happily unsure
whenever I get a letter of yours.
Still smiling the whole day through after I read it.
Still waiting
Still hoping.
Still believing in miracles.
Still impressed by the way you understood me.
Still sad you had to go.
Still happy I had the chance to meet you.
Still asking myself if you feel the same.
Still loving you in my own special way.
Still missing you, more than ever.
Still searching your eyes among the stars.
Still sure we'll meet again.
Still not better in French.
Still knowing we can understand each other
without words.
Still asking myself if it was more than a dream.
Still looking at your pictures, reading your letters,
 your poem, and I know it was more,
much more than a dream could ever be.
Still waiting for the day we'll meet again.

 

The right time

I no longer want to wait
to tell you what I feel.
Wait until it is to late
to make my feelings real.

So I just have to write it down,
I hope you'll understand.
My love, it is your very own.
I lay it in your hand.

 

Tränen

        Von stiller Einsamkeit umhüllt,
        wie Nebel vor den Augen,
        verschwimmt die Welt,
        verliert den Glauben,
        zerfä
               ll
                 t

 

Licht und Schatten

Licht ist mein Ziel

Doch wo Licht fällt
sind Schatten
oder Leere.

Und leer will ich nicht sein.

 

Hidden between

      I want to know where love has gone.

      L ost somewhere between the
      O ld and new, the
      V ery thing we're looking for
      E verywhere, but not in us.

      Y ou and I, we are afraid
      O f the truce, to
      U se the magic words, and so, we hide them.

 

Einzelhaft

Eine Zelle, deren Wände
Schmerz verspüren,
deren vergitterte Fenster
wie Augen sind
und den Schlüssel hält
nur
der Gefangene selbst
in seinen Händen.

Gefangen in uns selbst.

 

Der andere "Ich"

Vorgeschoben
den Anderen...

...den Clown, der immer lacht,
...den Gelehrten, der alles weis.
...den Träumer, der alles sieht.
...den Krieger, der nichts fürchtet.
...den Sklaven, der alles erträgt.
...den Alten, der alles kennt.

...und doch nicht selbst gelebt,
nur bruchstückhaft,
denn er ist immer nur
ein Teil von mir,
perfekt auf seine Weise
und doch
so unvollständig.

 

Flüchtling

Ins Rettungsboot gestiegen
und vom sinkenden Schiff geflüchtet.

Weit abgetrieben,
damit mich der tödliche Strudel
nicht mit in die Tiefe reißt.

Alleine
blicke ich zurück
und sehe mir Erstaunen
mein Schiff von dannen schwimmen,
stolze Schönheit, unversehrt.

Die Anderen waren fleißig
und haben das Leck geflickt

 

Meine Welt

Wenn ich mit Dir
alleine bin,
lächelst Du nur für mich
und Deine Augen glänzen.

Treffe ich Dich
dort draußen,
lächelst Du nur für die Anderen,
und Dein Glanz
ist für mich unerreichbar.

Frustriert kehre ich zurück
in meine Welt
und lasse Dich lächeln,
nur für mich.

Dein Bild bleibt mir treu.

 

Fear of darkness

How can I reach your heart?
It seems to be so far,
far away from me.
But I can see
the love in your smile...
Girl, won't you stay for a while?

And I can feel,
your lost and lonely,
if I could only
get hold on your heart.
I'd hold it fast,
guard it, love it.
Tell me, are you afraid
of the dark?

 

Dankbar

Dankbar für jeden Sonnenstrahl
in grauen Regentagen.
Dankbar für jeden Grashalm
im toten Stadtbeton.
Dankbar für jedes liebe Lächeln
in kalten U-Bahnschächten.
Dankbar für jeden Dank
in dieser undankbaren Welt.

Dankbar schon für wenig
denn wenn es ehrlich ist und echt,
dann reicht es für so viele Stunden
voll Zweifel, Kälte, Pech.

Dankbar für jeden Augenblick
in Deinen warmen Armen.

 

Freund für's Leben

Er sieht mich an, in seinen Augen
ist es nicht wichtig, wer ich bin

Er fragt nicht, was es bring,
was es nimmt, ob es stimmt,
ob ich weine oder lache,
schimpfe, hasse, liebe, schreie,
er schenkt mir einfach seine Wärme,
weckt tief in mir das alte Kind.

Er sieht mich an, in seinen Augen
kann ich noch ich sein.

Hab Dank, mein treues Stofftier.

 

Gefallene Sterne

Manchmal seh' ich Sterne
und wünschte,
ich könnte sie greifen,
zu mir holen
und mich an ihnen wärmen.

Manchmal fallen Sterne
auf die Erde,
liegen dann vor meinen Füßen,
kalt, hart, kantig.
Wären sie doch dort oben geblieben...

 

Stein und Sein

Für Dich bist Du
nur ein wertloser Stein,
ein Kiesel, schmutzig,
unter tausend anderen.

Für mich bist Du
ein wertloser Stein
nur zum Schein,
unter der rauhen Schale
fand ich schon längst
den Kristall.

Spreng die Schale
und lasse ihn leuchten
im Licht der Sonne.

 

Ewige Distanz

Wenn ich Dir nahe sein möchte
und Du nicht bei mir bist,
dann sind die Stunden zuviel,
die vor mir liegen, bis ich Dich wiedersehe,
die unausgesprochenen Gedanken,
die vielen tausend Schritte,
die uns trennen.

Wenn ich Dir nahe sein möchte
und Du vor mir stehst,
dann ist die Wand aus Luft zuviel,
die sich zwischen uns schiebt,
die belanglos leeren Worte,
die dünnen Schichten Stoff,
die uns trennen.

Wenn ich Dir nahe sein möchte
und Du nackt
in meinen Armen liegst,
dann sind unsere Körper zuviel,
diese Hüllen aus Fleisch,
die unsere Seelen trennen.

 

Abgetragen

Stille der Nacht.
Die Dunkelheit legt sich um mich
wie ein schon so oft getragener Mantel,
vertraute Sicherheit,
und doch
ist etwas ungewohnt,
wie eine aufgeplatzte Naht,
ein fehlender Knopf,
ein Riß im Mantel des lichtlosen Schweigens.

Dein Atem ist es,
der die Ruhe durchdringt,
Dein Duft,
der meine Sinne verwirrt,
Deine Nähe,
die mich erbeben läßt.

Und erst jetzt wird mir klar,
wie abgetragen er ist, mein alter
Mantel der Einsamkeit.
Ich brauche ihn nicht mehr.
Ich habe Dich.

 

Schneekönigin

Kalte Schönheit,
hast mir ein
zaghaftes Lächeln
zum Geschenk gemacht.

Einsamer Sonnenstrahl
in einer Wüste
aus Eis
und gerade deshalb
so kostbar.

 

Wertvorstellung

Es sind die
schönen Momente
im Leben,
die zählen.

Es sind die
Augenblicke
mit Dir,
die unvergessen bleiben.

 

Seifenblasen

Es ist ein einziges
Kommen und Gehen,
ein altes Gesetz,
doch das macht es nicht leichter.

Nichts hat bestand,
keiner ist mir geblieben,
keiner, der mich wirklich verstehen
konnte,
wollte,
kaum vermochte ich in sie zu sehen,
hinter die Masken und Fassaden,
schon hatte ich sie
aus den Augen verloren.

Ein ewiger Wandel
vom Morgen zum Gestern,
nur das Heute
bleibt auf der Strecke.

 

Perfekter Mensch

Du siehst mich
verwundert
an,
verwundert über die
Ähnlichkeit
zwischen uns,
meine Begabung,
jeden Deiner Schritte
vorauszuahnen,
läßt Dich erschaudern,
und doch vertraust Du mir,
siehst in mir den
warmen Menschen, der sich
in Dich
einfühlen kann.

Sieh mich nicht an.
Sieh hin!
Glas fühlt nicht.
Es spiegelt nur
kalte Bilder.

 

Abschnitt

Weg von allem.
Die Welt so stehen und liegen lassen,
wie sie anders nie sein wollte.

Das Ziel ist allein
der Zauber, laß all Deine Gedanken
hinter Dir, laß das Morgen Gestern sein.
Nur Heute zählt.

 

Seelenverwandtschaft

Seelen begegnen sich,
berühren einander,
streicheln sanft
die  vergängliche Zeit,
verweilen zum Tanz.

Seelen trennen sich,
gehen eigene Wege,
tragen leicht
und gut behütet
ein kleines Stück
Ewigkeit.

 

Umarmung zum Schluß

Ein Abschied, der zeigt,
was möglich ist,
warm, zärtlich.
Auf Wiedersehen.
Ich kann es kaum erwarten.

 

Herzbluten

Deines Blickes Klingen schnitten tief
durch all meine Barrieren,
trafen mich tödlich
im Herzen,
es blutet, nur um
Dich zu laben.

 

Salzwasser

Gib acht auf die Blume der Liebe.
Gieße sie nicht mit Tränen, denn
im Salzwasser wird sie
vergehen.

 

Der feine Unterschied

Kleider, die nicht passen,
läßt man ändern oder tauscht man um.

Menschen, die nicht passen
versucht man zu ändern oder schließt man aus.

Nur, Menschen haben Gefühle.

 

Vertraut sein

Seltsam, ich kenne Dich...

Jahrtausendhundertfach
Gestern Heute Morgen
Himmel und Hölle
ewiger Moment der Stille
verschmolzen im Wir

... erst seit ein paar Stunden

 

Abschiedskuß

Zwei Rosenblätter
auf dem Fluß des Lebens
berühren sich sanft.

 

Untot

Ich höre die dunkle Meute,
wie sie wütet, dicht, viel zu dicht
hinter mir, vor mir, überall,
spüre ihren
feurigen Atem, und mir wird kalt.

Nur weg von hier!

Aber ich kann nicht fliehen.
Sie sind überall, diese Schatten,
umkreisen mich im dunklen Tanz.
Zu spät, viel zu spät höre ich ihr Lachen,
dieses Lachen, es bringt mich um den Verstand.

Sie kommen näher,
unaufhaltsam wie eine Flutwelle,
der Kreis schließt sich
immer enger um mich,
und immer noch dieses Lachen,
der süßlichfaule Gestank, den sie verbreiten,
tot, aber immer noch am Leben.

Es sind meine Geschöpfe, und nun
umringen sie den Vater,
fordern den Preis,
den Preis für ihr Leben im Dunkeln,
in das ich sie verbannt habe.

Sie spielen mit mir, aber ich
kenne das Ende.
Sie wollen mich holen,
mit sich nehmen
in das Dunkel,
zu dem geheimen Ort,
wo das Unausgesprochene lebt.

 

Zerbrochene Liebe

Dein samtweiches Haar
zerkratzt meine Finger,
Deine leuchtenden Augen
blenden grell,
Deine sanften Worte
zerreißen die Stille,
die Wärme um Dich
versengt und verbrennt.

Die Erinnerungen sind
wie ein blühender Busch
voller Dornen,
und immer wieder
stößt Du mich hinein.

So muß ich mich erst
von Dir befreien
um seine Schönheit
zu erkennen.

 

Zerbrochene Liebe 2

Unsere Liebe ist zerbrochen,
ihre scharfkantigen Scherben
liegen verstreut auf meinem Weg,
zerschneiden mir die Füße.

Doch ich will weiter,
und so beiße ich
die Zähne zusammen.

Jeder Schritt eine blutige Träne.

 

Angeklagt

Anklage:
Vernachlässigung,
Kälte,
zu viel Zeit für andere,
falsche Prioritäten.

Urteil: "Andere sind Dir wichtiger."

"Hat der Angeklagte noch etwas
zu seiner Verteidigung vorzutragen?"

Wozu? Dein Urteil hast Du
doch schon gefällt.