Da ist ein Drache in meinem Käfig, seine silbernen Schuppen glänzen wie Tränen. Er brüllt und schlägt gegen die Stäbe.
ba-BUM ba-BUM ba-BUM
Da ist ein Drache in meinem Käfig, und ich, ich halte ihn dort gefangen, um das zu beschützen, nach dem er sich sehnt.
ba-BUM ba-BUM ba-BUM
Da ist ein Drache in meinem Käfig, und ließ ich ihn aus, und ließ ich ihn raus er würde weit aufsteigen bis zu den Sternen und nähme einem von ihnen das Licht.
Da ist ein Drache in meinem Käfig, nur freilassen, freilassen darf ich ihn nicht.
Da ist ein Drache in meinem Käfig, ba-BUM ba-BUM ba-BUM
Da ist ein Drache in meinem Käfig, ich weiß nicht, wie lange ich ihn dort noch halten kann.
Deine Umarmungen sind eisig. Mein Herz friert an Dir fest und mich von Dir zu lösen reißt es klirrend aus meiner Brust.
Der Hauch Deiner kalten Worte lässt mich zu Eis erstarren und ist nur ein scharfes dabei, ein einziger spitzer Schlag, zersprengt es mich in tausend Teile.
Ich will Dich tauen, will Dich schmelzen, will Dich fließen sehn in Tränen,
aber Du, die keine Wärme kennt, lässt selbst mein Feuer erstarren und spießt mich auf mit Flammen, gefroren und kalt.
Eines noch... Eines noch... Bitte, warte! Eines noch...
Eines noch, das muss ich Dir bevor Du gehst jetzt sagen: Ich werde Dich nun gehen lassen, werde Dich nicht jagen, werde keine Träne weinen, werde auch nicht klagen, will mich nicht noch einmal mit den alten Dingen plagen.
Manchmal, wenn es einsam ist mit Dir an meiner Seite oder wenn ich wieder auf dem alten Blechross reite das ich mir gebaut aus all den Zweifeln, Schuld und Sühne und das uns nun dient, für unsren Streit, als unsre Bühne,
wünscht ich mir Du wärst nicht hier bei mir,
wünscht ich mir Du wärst vielmehr in Dir.
Eines noch... Ja. Eines noch.
Weißt Du nicht, wie schwer es ist, so oft zu gleichen Teilen nah zu sein und fern zu sein, zu gehen, zu verweilen? Weißt Du nicht, wie weh es tut, Dein Weinen und Dein Lachen? Weißt Du nicht, wie schwer es ist, das Richtige zu machen?
Manchmal mag ich nirgends sein als hier.
Nur kann ich das leider nicht mit Dir.
Ja, das war’s. Das wollt ich Dir bevor Du gehst noch sagen. Ich werde Dich jetzt gehen lassen, werde nicht mehr fragen. Schließ die Türe hinter Dir. Sonst wird es noch bei Tagen kalt in diesem Zimmer hier. In Mir.
Es sind nur kleine Schnitte, heilen schnell und bluten, wenn sie bluten, ja nicht lange. Die beißt schon nicht. Das ist doch nur Gebell. Komm, schlag mich auch noch auf die andre Wange.
Und all die Narben... ach, wer zählt die schon. Worauf es ankommt, ist die Haut dazwischen. Wer achtet auf die Disteln, wenn der Mohn in voller Blüte steht. Wer hört das Zischen
der Schlange, die im Schatten, gut verborgen lauert auf das junge Liebespaar das sich im Mohnfeld, fern von allen Sorgen einander hingibt, ahnt nicht die Gefahr.
Es sind nur kleine Schnitte, nicht der Rede Wert hat all das für mich keinen mehr. Es sind nur blasse Narben, eine jede Teil von meinem Leben, lange her.
Dein Atem riecht süß (nach verdorbenen Früchten), und all diese Rundungen (um Deine Hüften), sind wie ein Gedicht (vollkommen aus dem Takt). Ich lieb Deinen Anblick! (Nur, bitte nicht nackt!)
Deine Stimme, so lieblich (wie von Nanny Fine), ich werd niemals müde (so schrill kann sie sein) ihr schweigend zu lauschen (komm eh nie zu Wort). Sie ist unbegreiflich (sonst griff ich sie fort).
Und dann, wenn Du lachst (mag gar nicht dran denken), verschlägts mir die Sprache (will Dich ja nicht kränken), verstummen in Ehrfurcht (na, Furcht, das stimmt schon) die Vögel, und fliegen (in Panik davon).
Ja, dass es Dich gibt, ist für mich ein Wunder! (Wo sieht man sonst jemals ‚ne laufende Flunder?) Und dass Du mich liebst, ehrt mich ungemein. (doch mit Dir zusammen sein? Nein. Nein! NEIN! N E I N!!!)
Doch nimms mir nicht übel (das ist mir auch so), und renn nicht gleich weg (was wäre ich froh), Du musst mir das glauben (oder auch nicht): Der richtige für Dich bin sicher nicht ich!
Du bist viel zu gut für mich (werd einfach Nonne!), bin Dir nicht gewachsen (ich Maus und Du Tonne), lass uns doch Freunde sein, kein Grund für Kummer (und morgen, da änder ich schnell meine Nummer).
Die Nächte sind dunkel mit Dir, so undurchdringlich, und schwarz, und stumm. Zu dunkel für Schatten, kein Licht in den matten Fenstern und Straßen in unsrem Revier. Die Nacht ist so dunkel mit Dir.
Die Nächte sind dunkel mit Dir, in ihnen geht nur noch die Einsamkeit um, und hoch in der Ferne schreiben die Sterne matt leuchtend: Komm zu uns, geh weg von ihr. Die Nacht ist zu dunkel mit Dir.
Die Nächte sind licht ohne Dich, die strahlenden Sterne, ein silbernes Heer. Doch ich frag mich: Warum ist es jetzt in mir stumm und dunkel, und undurchdringlich, und leer? Die Nächte sind licht ohne Dich, doch es sind keine Nächte mehr...
Lange hielten sie sich nie, sie waren nur für den Augenblick geschaffen und verschafften sich ein wenig Glück.
Doch wenn sie sich hielten, dann hielten sie fest aneinander und ließen die Welt außen vor, und was sie da hielten, war ihnen egal, so lange, bis einer den andren verlor.
Nein, lange hielten sie sich nie, und wie sie sich hielten, kann keiner verstehen, der nicht schon versucht hat, verzweifelt sich an vergängliches Glück zu halten.
"Ich mag die Stille nicht!" sagte ich, viel zu laut ins Blaue hinein. "Und sie mich auch nicht. Schon beim kleinsten Geräusch, das ich mache flieht sie vor mir!"
"Ja," sagte das Blaue, "sie ist ein schreckhaftes Ding. Aber, vielleicht, mag die Stille Dich doch? Kommt sie nicht zu Dir, jedes Mal, wenn Du einsam bist und leise, und tröstet Dich, so gut sie kann?"
"Ja..." sagte ich erstaunt und lächelte. "Ja, das tut sie. Das tut sie wirklich!"
Dann schwieg ich, und die Stille kam, wie schon so oft, und schwieg mit mir.
Er ahnt es noch nicht, der kleine Narr. Er nimmt sich selbst doch als Held. Er glaubt, er sieht alles klipp und klar, die Guten sind hier, die Bösen sind da auf der anderen Seite vom Feld.
Er weiß nur, dass er das richtige macht, für den König, sein Land, und die Welt. Doch noch ahnt er nicht, dass er in dieser Nacht in vorderster Linie der tobenden Schlacht als erstes zum Opfer fällt.
Was würde er tun, wenn er davon wüsste? Würde er fliehen zur nächsten Küste oder aus falsch verstandener Ehre bleiben und fallen dem feindlichen Heere?
Was würde es ändern? Er ist eine Nummer die leider da draußen nichts zählt. Und wenn er denn fällt? Wen kümmert der Kummer der jene befällt, die ihn lieben, wie dumm er auch war, und egal, wie er wählt.
Und wie oft hast Du Dich schon gefragt: Warum? Liegt es denn nur an mir? Bin ich einfach zu dumm? Oder ist es doch sie, an der alles zerbricht? Und Du gehst mit Dir selbst ziemlich hart ins Gericht und am Ende sind doch alle Anwälte stumm, nur der Richter fragt, leise verzweifelnd: Warum?
Ich brauche jetzt ein kühles Bier, der Rest ist mir, das muss ich sagen, egal, ich kann es schon ertragen. Ich brauche nur, gleich jetzt und hier ein Bier, ein kühles, frisches Bier.
Ich brauche jetzt 'ne Zigarette. Nur Nichtraucher? Die Etikette? Wen kümmerts? Kummer hab ich auch schon selbst genug, ich will den Rauch durch meine Kehle rinnen spüren, lass mich vom Nikotin verführen auf einen Todestanz, der weit über die Zigarettenzeit hinausgeht, ehrlich jede Wette, ich dreh durch ohne Zigarette!
Ich brauche jetzt 'nen guten Fick. Warum drehst Du mir einen Strick aus meinen Trieben? Schau nicht so. Von mir aus gleich hier auf dem Klo. Ich brauch das jetzt, es geht mir dreckig, und meine Bettdecke, die war schon viel zu lange nicht mehr fleckig. Wir beide wär’n ein gutes Paar für eine Nacht... renn doch nicht weg! Dann hau halt ab, warst eh nur Dreck.
Ich brauche jetzt... ich weiß nicht mehr. Ich fühle mich
Ich bin nur eine kleine Maus, trau mich bei Tag nicht aus dem Haus. Ich mag die stillen, dunklen Ecken (in denen lässt sich’s gut verstecken), und tapse, tippel tappel leise durch jede noch so enge Schneise.
Ich fürchte mich vor großen Füßen, die Menschen mag ich gar nicht grüßen, die schmeißen gleich `nen Schuh nach mir (und dabei ist das mein Revier) und springen schreiend hoch auf Stühle (Hey! Auch Mäuschen ham Gefühle!)
Nur ein Mädchen mag ich gerne, ich seh sie manchmal aus der Ferne. Sie ist ein wenig so wie ich, von Zeit zu Zeit fast schon ängstlich, doch dann bricht etwas in ihr los, ganz wie ein Wolf, so stark und groß.
Ich seh sie dabei gerne an, vielleicht lern ich das irgendwann ja auch, und dann werf ich den Schuh! und habe endlich meine Ruh. Nur sie, sie darf mich dann besuchen (doch nur mit einem Käsekuchen!)