Schatz, so sehr ich Dich auch mag, ich bin durch mit diesem Tag, mit der Welt und ihren Weisen, mit den lauten und den leisen Anekdoten und Geschichten. Will mir nur mein Lager richten, meinen Kopf zur Ruhe betten mich ins Schlaf- und Traumreich retten
Sei so gut und lass mich sein. Mir fällt heut kein Satz mehr ein, der Dir recht und richtig ist und so lieb Du mir auch bist, bin ich Dir heut nicht gewachsen. Komm, verzeih mir meine Faxen, ich will heut nur bei Dir sein statt mit Dir. Das wäre fein.
Nackt bis auf die Seele stehe ich vor Dir. Deinem Blick entgeht nichts.
Langsam gleitet er über meine Problemzonen, bohrt sich genüsslich in meine offenen Schwächen, reibt sich an meiner Pfirsichhautangst, umkreist meine pickligen Eiltelkeiten und endet am Ansatz meiner ausfallenden Träume.
Du schweigst für einen Wimpernschlag, lächelst dann, beugst Dich zu mir und flüsterst: “Ich mag Dich. Du bist schön...”
Und ich nehme Dich erleichtert in die Arme, drücke Dich an mein schrumpliges, kleines Herz und danke im stillen Gott dafür, dass Liebe blind macht.
Durch meine Liebe will ich Dich verwalten, Dich halten, ohne Zweck und ohne Ziel. Sie soll Dich wärmen in den tristen, kalten Tagen… ist ja alles nur ein Spiel.
Spiel mit, lass mich an Deinen Fäden flattern, wie Nattern bohren sie sich in mein Fleisch. Ich will nicht viel, nur Deine Gunst ergattern. Beweg mich! Zieh die Fäden! Mach mich reich…
Es reicht mir nicht, Dich nur als Freund zu nennen. Mir brennen viel zu viele Feuer dort, wo andre nur das kalte Kauern kennen. Entfache mich! Brenn meine Sehnsucht fort.
Die Pforten sind geöffnet, meine Qualen, sie aalen sich zu Deinen Füßen, fein. Ich bin jetzt still, schenk Dir nur noch den fahlen Nachgeschmack von falscher Freundschaft ein.
Du hast mir geglaubt, ich hab Dich beraubt, Dein Herz gestohlen, ganz unverhohlen.
Es war viel zu leicht, es hat schon gereicht, Dich sanft zu berühren; Dein Leid zu erspüren, Dir Hoffnung zu machen und mit Dir zu lachen.
Warum ich es tat? Das Leben ist hart. Solch kleine Triumpfe, sie helfen, die stumpfe Gewissheit des Lebens, des Kämpfen und Strebens ein wenig zu dämpfen. Halt, Spielen statt Kämpfen.
Warum es Dich traf? Du warst halt zu brav.
Es war Deine Unschuld, die mich an Dir reizte, Du warst so naiv, so wahrhaft und rein, und als Dir die Lust Deine Schenkel aufsprengte; da drangen durch mich auch die Sünden mit ein.
Keine darf sein so wie Du. Denn bei Dir kann ich nicht bestehen... ... und was wird dann aus mir?
Du solltest mich nicht mehr lieben. Ich habe Dein kleines, feines Herz zwischen Schuld und Sühne zerrieben, Dich in den Wahnsinn getrieben. Du solltest mich nicht mehr lieben, doch Du tust, als wäre das alles ein Scherz.
Ich will Deine Ehrerbietung nicht, bin nur ein kleiner, gemeiner Wicht der mit Deinem Liebesstrang Seilhüpfen spielt und nur auf sein eigenes Wohl abzielt.
Du solltest mich nicht mehr lieben. Sie doch, ich bin durchtrieben. Ich tu Dir nur weh! Was ich nicht versteh... Wie kannst Du mich trotzdem lieben?